Brustfehlbildungen
Es gibt viele verschiedene Arten der Brustfehlbildung. Diese können einzeln oder auch in Kombination miteinander auftreten. Daher kann das Erscheinungsbild von Patient zu Patient individuell variieren. Im Bereich der Brust wird zwischen Brustfehlbildungen und Fehlbildungen der Brustwarzen unterschieden.
Arten der Brustfehlbildungen
Eine häufige Form der Brustfehlbildung ist die Brustasymmetrie. Hierunter versteht man im Allgemeinen die Ausbildung unterschiedlich großer Brüste. Zu den Fehlbildungen der Brust gehört außerdem die Amastie. Diese Fehlbildung, bei der die Brustanlage vollständig fehlt, wird wahrscheinlich durch einen Gendefekt hervorgerufen und kann einseitig oder beidseitig auftreten. Das Gegenteil der Amastie ist die Polymastie, bei der es zur Ausbildung zusätzlicher Brüste kommt. Meist ist lediglich zusätzliches Brustdrüsengewebe vorhanden und keine zusätzlichen Brustwarzen. Am häufigsten tritt die Polymastie in Richtung Achselhöhle auf. Weitere Fehlbildungen sind die Mikromastie, die durch eine unzureichende Brustentwicklung gekennzeichnet ist, sowie die Makromastie, bei der die Brust über das dem Alter entsprechende Maß hinaus entwickelt ist. Beträgt der Abstand zwischen Schlüsselbein und Brustwarzen über 50cm, so spricht man von einer extremen Makromastie, auch Gigantomastie genannt. Eine tubuläre Brust zeichnet sich durch eine schlauchartige Verformung der Brust aus. Die Trichterbrust, bei der der Brustkorb einsinkt, sowie die Hühnerbrust, bei der sich der Brustkorb kielförmig nach außen wölbt, zählen nicht zu den Brustfehlbildungen, sondern sind Fehlbildungen von Brustkorb und Brustbein.
Brustwarzenfehlbildungen
Auch bei den Fehlbildungen der Brustwarzen gibt es unterschiedlichen Formen. Während die Athelie das gänzliche Fehlen von Brustwarzen beschreibt, bezeichnet man das Vorkommen zusätzlicher Brustwarzen als Polythelie. Diese ist die häufigste Form der Brustwarzenfehlbildung und ist meist im Bereich der Achseln oder unterhalb der Brust zu finden. Des Weiteren können Flachwarzen oder Schlupfwarzen auftreten. Als Flachwarzen bezeichnet man Brustwarzen, die nur sehr flach ausgebildet sind und sich bei Stimulation oder auch bei Kälte nicht aufrichten. Sind die Brustwarzen darüber hinaus nach innen gerichtet, spricht man von Schlupfwarzen. Diese werden manchmal auch Hohlwarzen genannt. Schlupfwarzen richten sich auch bei Stimulation und Kälte nicht auf. Beide Formen der Brustwarzenfehlbildung können einseitig oder beidseitig auftreten und bereiten besonders beim Stillen Probleme. Eine Schwangerschaft kann auch zur Vergrößerung der Brustwarzen führen, die sogenannte Brustwarzenhyperplasie. Diese Vergrößerung muss jedoch nicht durch hormonelle Veränderung während einer Schwangerschaft hervorgerufen werden, sondern kann auch durch die genetische Veranlagung verursacht werden.

Korrekturmöglichkeiten
Die meisten Fehlbildungen der Brust oder der Brustwarzen sind aus medizinischer Sicht nicht bedenklich, stellen jedoch häufig eine psychische Belastung für den Patienten dar. Ist dies der Fall, kann die plastische Chirurgie helfen, diese Fehlbildungen zu beheben. Neben der Brustvergrößerung (etwa durch Silikonimplantate) und der Brustverkleinerung ist auch die Bruststraffung eine vielfach angewandte Technik. Zudem ist eine Korrektur von Brustwarzenfehlbildungen durch eine Brust-OP möglich. Beim gleichzeitigen Auftreten verschiedener Fehlbildungen können auch mehrere Korrekturtechniken miteinander kombiniert werden, um ein für den Patienten befriedigendes Ergebnis zu erzielen.